TV-Kritik: "Nord Nord Mord": Schöne Sylter Impressionen
"Clüver und die tödliche Affäre" reißt nicht vom Hocker, ergibt aber einen netten und optisch reizvollen Krimi-Abend.
Clüver hat derweilen seine eigenen Probleme. Seine Frau ist schon vor langer Zeit ins ferne Indien abgehauen, um ein neues Leben zu beginnen. Ein Treffen mit ihm lässt sie sausen, aus Feigheit. Frustriert lernt er am Strand eine attraktive Frau (Annette Frier) kennen, die er zu sich einlädt. Und muss bald feststellen, dass es sich um Bernadette Kipling handelt: Die Witwe des Bildhauers Kipling, der angeblich bei einem Segelunfall ums Leben kam.
Kein Spitzenfilm, aber unterhaltsam
Es war das Grundstück der Kiplings, wo die Leiche gefunden wurde. Eine eher milde als wilde Mischung aus Krimi mit ein wenig Komödie und Ehetragödie serviert der ZDF-Montagskrimi diesmal. Die Verwicklungen sind allerdings nicht schlecht aufgebaut, die Erzählweise erfolgt noch halbwegs zügig: Das Resultat lässt Zuschauer sicher nicht gerade vor Spannung an den Nägeln kauen, kommt aber ganz unterhaltsam rüber.
Im Vergleich zum gestrigen „Tatort“ verzichtet der neueste Clüver-Krimi netterweise auf unappetitliche Einlagen, die als schwarzer Humor verkauft werden. Noch besser: Keine Szene wirkt völlig abgedreht und schwachsinnig. Clüvers Eheprobleme sind außerdem noch durchaus schlüssig in den Plot integriert, so dass auch etwas Romantik bei seinem Zusammentreffen mit Bernadette Kipling ihren Platz hat.
Sylt bietet Augenfutter
Clüver hat aber nicht als Einziger Flugzeuge im Bauch: Oliver Wnuk darf als Hinnerk Feldmann, der in seine hübsche Kollegin verschossen ist, zusätzlich für eine Prise Klamauk sorgen. Und natürlich kommt auch Sylt als touristische Attraktion wie immer in den Clüver-Krimis nicht zu kurz: Motorradfahren zu zweit und untermalt mit cooler Rockmusik macht auf der Nordseeinsel einfach Spaß, schon beim Zusehen.
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