TZ: Spiel der Woche: Schwere Zeiten für die SG Wehrheim
Von WOLFGANG STALTER Die Fußballspielgemeinschaft aus dem Usinger Land schöpft durch das 3:2 in Pfaffenwiesbach wieder Hoffnung. Dabei passieren ihr zwei krasse Fehler.
Außenverteidiger Yannick Dietrich und Torhüter Maximilian Rühl hätten im „Kellerduell“ der Fußball-Kreisoberliga die tragischen Figuren der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach sein können. Beide Spieler leisteten sich gravierende Fehler, die zu Gegentoren für den Tabellenvorletzten führten. Beim ersten Tor nutzte Caglayan Karagöz die Unentschlossenheit von Dietrich und Rühl aus, war nach einer weiten Flanke der lachende Dritte und schob die Kugel zur Freude seiner SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach ins leere Tor. Beim Tor des gastgebenden Tabellenletzten hatte sich dann Dietrich ein Eigentor geleistet.

FSG-Trainer Ingo Wassum war trotzdem nach dem Schlusspfiff ganz entspannt: „Da hat erst die Absprache gefehlt, und beim Eigentor hatte Rühl zuvor gepatzt Aber sei’s drum.“ Mit einem 3:2 hatte seine Mannschaft drei wichtige Zähler aus Pfaffenwiesbach entführt.



Vor rund 80 Zuschauern begann die FSG, die ohne die verletzten Patrick Schwarz und Jonas Heilhecker auf dem schwer bespielbaren Boden auskommen mussten, sehr schwungvoll. Die Wassum-Elf führte die Zweikämpfe im Mittelfeld aggressiv und suchte den Erfolg im Umschaltspiel. Schon in der 10. Minute hätte der Vorletzte 1:0 führen können. Der schnelle Stürmer Louis Presle enteilte auf der rechten Seite, mit seinem Schuss verfehlte er das Ziel knapp. Das Führungstor für die SG durch Karagöz fiel knapp zehn Minuten später.
Ein verdienter Sieg für die FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach, die über die gesamten 90 Minuten einfach mehr in das Spiel investiert hat.
Wehrheim/Pfaffenwiesb. – Weilnau/W./S. 2:3 SG Wehrheim/Paffenwiesbach:
Yücel Demiröz, Stürmer der FSG Weilnau/Weilrod/Steinfischbach, hat es gestern seinem Trainer Ingo Wassum gezeigt. Der hatte ihn schon öfters als Innenverteidiger aufgestellt, eine Position, die ihm persönlich nicht so behagt.
Die Hausherren, von Spielertrainer Gregory Strohmann angetrieben, der schon für die nächste Saison zugesagt hat, wurden stärker. Die Gäste ließen aber wenig zu und beschränkten sich auf Konter. Nach einem schönen Spielzug aus der eigenen Hälfte gelang Louis Presle der Ausgleichstreffer (35.). Und wenig später war es Yücel Demiröz nach einem Einwurf, der per Kopf das 2:1 für W/W/S erzielte (37.).
Kurioses Tor zum 2:2
„Die Führung für uns ist verdient, das Gegentor war ein Geschenk“, zog Alfred Göttlicher, Spielausschussvorsitzender der FSG, sein Halbzeitfazit. Zwei Minuten nach der Pause stand es aber wieder unentschieden: Nachdem Keeper Rühl sich verschätzte hatte, schoss Mittelfeldspieler Janik Marzell den Ball aufs leere Tor, wo der zurückgeeilte Dietrich vor der Linie zu klären versuchte – und stolperte den Ball im vollen Lauf ins eigene Tor.
Die Gäste steckten aber auch diesen Rückschlag weg und krempelten sprichwörtlich die Ärmel hoch. Zunächst war Mittelfeldspieler Dominik Eder noch an Torhüter Manuel Meckel gescheitert, dann war aber wieder Demiröz zur Stelle, der mit einem Kopfball aus kurzer Distanz das 3:2 erzielte (65.).
Elfmeter verschossen
Fast wäre es kurz darauf noch schlimmer gekommen für die Hausherren: Kevin Lindner foulte im Strafraum Jan Philipp Schwieder. Klare Sache, keine Proteste, Elfmeter. Innenverteidiger Marc-Martin Kaul scheiterte aber an Meckel (70.). Auch Presle (76.) und Demiröz (85.) hatten die Entscheidung auf dem Fuß, doch weil sie ihre Chancen vergaben, konnte die SG bis zuletzt hoffen.
Nach dem Schlusspfiff freute sich die FSG W/W/S, der durch den Sieg nicht mehr viel fehlt, um den Anschluss ans Tabellenmittelfeld herzustellen. Dagegen sieht es für die SG Wehrheim zehn Spieltage vor Saisonende schon düster aus.